Wir danken allen Spender*innen von unserer betterplace Kampagne im letzten Jahr für eure Unterstützung, ohne die dieses Reisend Lernen nicht hätte stattfinden können. Dadurch konnte ein wichtiger Lernraum für uns alle geschaffen werden, der ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg markiert.
„Reisend Lernen“ fand vom 2.-5. Dezember 2019 an der Stadtteilschule Ilse Löwenstein Schule in Hamburg mit 17 Schüler*innen der 10. Klasse statt.
Vom 2.12.-5.12.19 waren wir (Rike und Veronika) zusammen mit 17 Jugendlichen auf einer kleinen Reise ins „Ich“. Dabei sind nicht nur die Jugendlichen aus der eigenen Komfortzone gekommen, sondern auch wir selber. Während einige der Jugendlichen unsere Angebote an Übungen und Erfahrungen aufgesogen haben und sich mit sich selber beschäftigen wollten, traten bei einem Teil der Gruppe große Widerstände auf, sich auf das Unbekannte und Ungewohnte ein zu lassen. Wir haben dieses Mal intensiv die unterschiedlichsten Facetten und Mächte der Pubertät erfahren und sind daran als Trainerinnen gewachsen. Während 2/3 den Mehrwert von Reisend Lernen erkannt hat wird 1/3 diesen vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt erkennen. So passiert es ja oft auch im Leben selbst, wenn uns der Mehrwert der Erfahrungen die wir gemacht haben, erst später so wirklich bewusst wird. Die Jugendlichen haben ohne es bewusst getan zu haben einen wichtigen Lernraum für uns geschaffen und Fragen wie „Wie möchten wir mit Jugendlichen in Beziehung treten?“, „Welche Erfahrungen möchten wir schaffen?“, „Was bedeutet Konsequenz für uns?“, „Was können wir Jugendlichen mit großen Widerständen bei Reisend Lernen geben?“, stärker in unser Bewusstsein gerückt.
Uns hat die Erfahrung wieder gezeigt, wie sehr sich manche Jugendliche von der Meinung anderer abhängig machen, wie sehr sie sich beim Gehen des eigenen Weges gegenseitig hindern. Wir möchten die jungen Menschen dabei unterstützen, selbstbewusster zu werden und nicht so sehr auf andere zu schauen und gleichzeitig gibt es Jugendliche, die ganz andere Erfahrungen brauchen. Wir haben erfahren, dass wie die Jugendlichen uns wahrnehmen, z.B. viel mit ihrer eigenen Geschichte, mit ihrem Blick auf die Dinge und ihrer Einstellung / ihrem Verhältnis zu sich selber zu tun hat.
Es war sehr schön zu sehen, wie so viele über den eigenen Schatten gesprungen sind, Persönliches geteilt haben und sich tiefgreifend mit sich selber auseinander gesetzt haben. Einige sind mutiger geworden, andere haben vielleicht das erste Mal so richtig über Themen wie „meine eigene Freiheit, Äußerung von Gefühlen, Vertrauen“ nachgedacht und entsprechende Erfahrungen gemacht. Einige haben nun mehr Mut, Reise- und Auslandserfahrungen zu machen. Vor allem auch unsere Rallye, bei der die Jugendlichen in Kleingruppen Herausforderungen wie z.B. „Mache einer fremden Person ein Kompliment!“; „Lasse dich mit verbundenen Augen für einige Minuten durch die Stadt führen!“ bewältigen konnten, hat für viele positive Überraschungen bereit gehalten und sie wachsen lassen.
Hier ein paar Ausschnitte aus unserer kleinen Umfrage im Anschluss des Trainings, die uns sehr gefreut haben:
Was nimmst du persönlich von „Reisend Lernen“ mit?
- Mich mit meinen Zielen beschäftigen
- Spaß miteinander haben
- Mich mit meinen Problemen auseinander setzen
- Aus meiner Komfortzone zu treten
- Über gewisse Sachen nachzudenken
- Man sollte sich manchmal auf neue Sachen einlassen
- Was man machen kann wenn man gestresst ist
- Dass man seine eigenen Weg gehen soll!
- Dass obwohl wir alle Hindernisse besitzen viele so möglich ist
- Ich habe gelernt mir selbst zu vertrauen
- In mich zu fühlen und auf mich selber zu konzentrieren- Offener sein
- Teamarbeit
- Mir wurden meine Werte bewusst
- Meine große Komfortzone und meine Versionen/Ziele
- Ich habe eine größere Komfortzone und traue mich fremde Leute anzusprechen
Wir freuen uns auf das nächste „Reisend Lernen“ und sind gespannt, was uns bei der nächsten „Reise“ erwarten wird.